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Augentropfen statt Transplantation

Augentropfen statt Transplantation als Option bei Fuchs’scher Endotheldystrophie?

Bei Ihnen wurde die Fuchs‘sche Hornhautendotheldystrophie festgestellt und Sie fühlen sich in der Sehqualität beeinträchtigt? Sie möchten sich derzeit aber noch nicht einer Hornhauttransplantation unterziehen?

Sprechen Sie Ihren behandelnden Arzt an, ob Sie in die Ripasudil-Studie eingeschlossen werden können!

Hier finden Sie einige Informationen über die Studie:

Ihr behandelnder Arzt/Ärztin hat bei Ihnen eine erbliche Erkrankung der Hornhautinnenschicht, die sogenannte Fuchs‘sche Hornhautendotheldystrophie, festgestellt.

Bei dieser Erkankung kommt es zu einem Untergang der empfindlichen Endothelzellen sowie zu Ablagerungen (sogenannten Guttae) auf der Hornhautinnenschicht. In frühen Stadien der Erkrankung ist die Sehschärfe meist noch relativ gut, die Sehqualität jedoch durch Kontrast- und Farbsehstörungen durch die zentralen Ablagerungen reduziert.  In späteren Phasen der Erkrankung strömt Wasser in die Hornhaut ein, da die Endothelzellen die Hornhaut nicht mehr entquellen können. Dies führt zu einer deutlichen Sehverschlechterung und schließlich zu Schmerzen.

Das Standardverfahren zur Behandlung dieser Erkrankung besteht in einer Hornhauttransplantation, also einer Operation, bei der die erkrankte innerste Hornhautschicht entfernt und gegen die entsprechende gesunde Schicht eines Spenders ersetzt wird.

Bei diesem Transplantationsverfahren (sogenannte DMEK) besteht das Problem, dass zu wenige Hornhautspenden zur Verfügung stehen. Zudem besteht das Risiko einer Ablösung oder Abstoßung des Transplantats.

Daher wird erforscht, ob Alternativen zur Transplantation bestehen. Insbesondere in frühen Phasen der Erkrankung, in der die Sehschärfe noch relativ gut ist, aber das Kontrast- und Farbensehen eingeschränkt sind, bestanden bislang noch keine Alternativen zur Transplantation.

In Studien wurde gezeigt, dass Wirkstoffe aus der Gruppe der Rho-Kinase-Inhibitoren die Endothelzellen zur Zellteilung anregen können. In Laborstudien und im Tiermodell konnte nachgewiesen werden, dass ein Verlust an Endothelzellen mit diesem Wirkstoff erfolgreich behandelt werden kann.

Der Wirkstoff Ripasudil (Handelsname: Glanatec®) aus dieser Wirkstoffgruppe ist zur Behandlung beim Menschen bereits zugelassen, allerdings bei einer anderen Erkrankung, nämlich dem grünen Star (Glaukom). Die Verträglichkeit dieser Augentropfen ist bis auf eine gelegentlich auftretende Bindehautrötung in der Regel sehr gut.

Die aktuell laufende Studie, die an der Universitäts-Augenklinik Erlangen durchgeführt wird, strebt an, diese Augentropfen als Therapie der Fuchs‘sche Hornhautendotheldystrophie zu verwenden und somit auf eine Transplantation verzichten zu können.

Wie ist die Studie aufgebaut:

- Im Rahmen eines stationären Aufenthalts wird eine Operation durchgeführt, bei der die erkrankte Hornhautinnenschicht im zentralen Bereich entfernt wird. Das behandelte Areal ist dabei kleiner als bei der herkömmlichen Methode (Durchmesser von 4 mm statt 8 mm), d.h. gesundes Gewebe wird geschont.

- Die Operation kann mit der Grauen-Star-Operation kombiniert werden, falls ein relevanter grauer Star vorliegt. Dabei wird die trübe Linse entfernt und eine klare Kunstlinse eingesetzt.

- Nach der Operation erhalten Sie die Studien-Augentropfen (Ripasudil) oder ein Placebo (Tränenersatzmittel). Zu welcher Gruppe Sie gehören, wird zufällig eingeteilt.

- Während des stationären Aufenthalts und auch im Verlauf nach der Operation werden Sie engmaschig augenärztlich kontrolliert.

 

Welche Voraussetzungen für die Studie müssen erfüllt sein?

- Sie sind bereit, an einer Studie teilzunehmen, und die Kontrolluntersuchungen in einem Zeitraum von 6 Monaten wahrzunehmen.

- Ihre Augen erfüllen folgende Kriterien:

            - Fuchs‘sche Endotheldystrohie mit zentraler Beteiligung

            - Visus <0,6

            - Endothelzelldichte <1000/mm²

            - Ausschluss anderer Augenerkrankungen (z.B. AMD, Glaukom) mit Ausnahme           eines grauen Stars

Falls Sie Interesse an der Studie haben, sprechen Sie bitte Ihren behandelnden Augenarzt/-ärztin an, ob diese Kriterien bei Ihnen erfüllt sind.  

Im Rahmen einer ambulanten Untersuchung in unserer Hornhautsprechstunde kann geklärt werden, ob Sie für die Studie geeignet sind.

Ein Termin für diese Voruntersuchung kann unter folgenden Kontaktdaten vereinbart werden...