Augentropfen statt Transplantation als Option bei Fuchs’scher Endotheldystrophie?
Die DMEK hat sich zu einem Standardverfahren mit guten Visus- und Langzeitergebnissen entwickelt. Durch den Spendermangel und mögliche Komplikationen besteht jedoch Bedarf, die Fuchs’sche Hornhautendotheldystrophie (FECD) ohne Transplantation behandeln zu können. In frühen Stadien der FECD ist der Visus meist noch relativ gut, die Sehqualität jedoch durch Kontrast- und Farbsehstörungen durch die zentrale Cornea guttata reduziert. In dieser Phase wird in der Regel noch keine Keratoplastik indiziert, so dass Bedarf für weitere Therapieoptionen besteht. Beobachtungen an Augen mit Descemet- und Endothel-freien Arealen haben in der Vergangenheit gezeigt, dass es zu einer Migration der peripheren Endothelzellen und zur Repopulation des freien Areals kommen kann.
Rho-Kinasen (ROCK) sind an der Regulation vieler Zellfunktionen, wie Adhäsion, Migration und Proliferation, beteiligt. Ein neuer selektiver ROCK-Inhibitor, Ripasudil (Handelsname Glanatec®), der bereits zur Senkung des Augeninnendrucks bei okulärer Hypertension und Glaukom in Japan zugelassen ist, konnte in experimentellen Zellkulturstudien und Tiermodellen die Endothelzellmigration und –proliferation deutlich steigern. Eine zentrale Descemetorhexis ohne Transplantation stellt daher einen möglichen regenerativen Ansatz dar, der zur Behandlung von frühen FECD-Stadien mit zentral betonten Guttae angewandt werden und die Verfügbarkeit von Donorgewebe verbessern könnte.
Falls Sie Patienten betreuen, die an einer beginnenden Fuchs‘schen Endotheldystrophie leiden, können Sie gerne Kontakt mit uns aufnehmen.