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reCOVer Erlangen

reCOVer: Das Auge als Fenster zum Körper

Einfluss von Autoantikörpern auf die Durchblutung bei Patientinnen und Patienten mit Long-COVID

Das Projekt reCOVer hat das Ziel, den Einfluss der krankheitsverursachenden funktionell aktiven Autoantikörper gegen G-Protein gekoppelte Rezeptoren (GPCR-AAb) auf das Gefäßsystem bei Patientinnen und Patienten mit Long-COVID zu untersuchen. Die Studie ist aufgebaut als Gemeinschaftsprojekt von Ärztinnen und Ärzten (Medizinische Klinik 1 – Gastroenterologie, Pneumologie und Endokrinologie und Augenklinik, Universitätsklinikum Erlangen) und Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern (Max-Planck-Institut Erlangen, Humboldt-Universität Berlin).

Eine im Körper generell eingeschränkte Mikrozirkulation ist als einer der Hauptauslöser der vielen bisher beschriebenen Long-COVID Symptome durchaus denkbar. Eine neue Methode der Augenheilkunde (OCT-Angiographie) kann diese verminderte Durchblutung am Auge optisch darstellen und vermessen. Wir gehen davon aus, dass dies als exemplarisch für die eingeschränkte Durchblutung im ganzen Körper anzusehen ist: 

„Das Auge als Fenster zum Körper“.

Wir knüpfen an bereits absolvierten Heilversuchen bei Patientinnen und Patienten mit Long-COVID an, bei denen wir diese Autoantiköper unschädlich machen konnten (Wirkstoff BC 007). Hieran schließen wir weiterführende Studien an:

  • Analyse der molekularen Grundlagen für den schädlichen Einflusses der GPCR-AAb
  • Analyse des Wirkmechanismus des Medikamentes BC 007
  • klinische Studie mit BC 007 bei Patientinnen und Patienten mit Long-COVID

Das Forschungsprojekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung, BMBF (01EP2108A) finanziert: reCOVer - Forschungsvorhaben zu Spätsymptomen von Covid-19 (Long-Covid).

https://www.gesundheitsforschung-bmbf.de/de/recover-ein-neuer-wirkstoff-im-fokus-gegen-long-covid-14822.php

Aktueller Stand

Viele Long- bzw. Post-COVID-Betroffene hoffen auf das Medikament BC 007 der Firma Berlin Cures, seit das Forschungsteam um PD Dr. Dr. Bettina Hohberger 2021 vier erfolgreiche Heilversuche mit dem Aptamer unternahm. Es muss nun zunächst eine neue Charge von BC 007 hergestellt werden.  Nach Prüfung dieser Unterlagen durch die Bundesoberbehörde, etwaigen Anpassungen und der finalen Freigabe kann die Medikamentenstudie formal beginnen. Praktisch ist die Verabreichung von BC 007 an die/den erste/-n Studienteilnehmer/-in erst dann möglich, wenn das Pharmaunternehmen das Aptamer geliefert hat. Darauf hat das Uniklinikum Erlangen keinen Einfluss.

Ulf Berg, Verwaltungsratspräsident von Berlin Cures, äußerte sich zu BC 007 wie folgt (Appenzeller Zeitung, 17.10.2022):

„Wir können die Dosen erst liefern, wenn wir selbst für das Medikament alle Bewilligungen für eine Studienlancierung eingeholt haben. Der Wirkstoff muss geprüft und abgefüllt sein. Und wir dürfen erst dann das Medikament an die Klinik Erlangen liefern, wenn ihre Studie ebenfalls genehmigt ist.“

Die bisherigen Forschungsergebnisse lassen vermuten, dass eine Einmalgabe von BC 007 Post-COVID-Beschwerden nicht für immer löst. Gibt es erneut einen Trigger oder eine Überaktivierung, könnten die Symptome wiederkommen. BC 007 ist derzeit nur für Patientinnen und Patienten mit speziellen Autoantikörpern im Gespräch, für andere Betroffene wird derzeit keine Besserung erwartet.

Aus den bislang eingesandten Zuschriften werden die Post-COVID-Betroffenen für die Medikamentenstudie mit BC 007 ausgewählt. Neubewerbungen können hierfür nicht mehr angenommen werden.