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Das Auge als Fenster zu Long COVID

Das Auge als Fenster zu Long COVID

Bürgervorlesung informiert über einen möglichen Therapieansatz gegen Beschwerden nach einer Coronainfektion

Einem Ärzteteam der Augenklinik (Direktor: Prof. Dr. Friedrich E. Kruse) des Universitätsklinikums Erlangen gelangen im Sommer die ersten erfolgreichen Heilversuche von Patientinnen und Patienten mit Long COVID. Die Betroffenen hatten infolge ihrer Coronainfektion unter starker Erschöpfung, Konzentrationsproblemen, Muskelzittern und/oder Geschmacksstörungen gelitten. Wie die Medizinerinnen und Mediziner darauf kamen, dass ein Herzmedikament gegen das Long-COVID-Syndrom helfen könnte, darauf geht Prof. Dr. Christian Mardin, leitender Oberarzt der Augenklinik, am Montag, 20. Dezember 2021, ab 18.15 Uhr im Rahmen seiner Bürgervorlesung ein. Interessierte können den Vortrag – unter Beachtung der 2G-Regelung, der FFP2-Maskenpflicht sowie der geltenden Hygienevorgaben am Uni-Klinikum Erlangen – vor Ort oder online über einen Livestream verfolgen. Ausführliche Informationen sind unter www.uker.de/bvl zu finden.

Die Ärztinnen und Ärzte der Augenklinik hatten zusammen mit Forschungsteams aus unterschiedlichen Einrichtungen des Uni-Klinikums Erlangen im Rahmen einer Studie bereits herausgefunden: Bei Menschen mit überstandener COVID-19-Infektion ist die Durchblutung der Augen auch viele Monate später noch deutlich eingeschränkt. „Hintergrundgedanke zu dem vorgenommenen Heilversuch war es, dass die veränderte Durchblutung höchstwahrscheinlich nicht auf das Auge begrenzt ist, sondern beispielhaft für den gesamten Körper gesehen werden kann“, erläutert Prof. Mardin.

Das bei den Heilversuchen eingesetzte Medikament BC 007 macht sogenannte Autoantikörper unschädlich, die sich gegen körpereigene Proteine richten und für die Long-COVID-Beschwerden verantwortlich sind. „Nachdem die Probandinnen und Probanden den Wirkstoff erhalten hatten, konnten wir feststellen, dass sich die Durchblutung ihrer Netzhaut deutlich gebessert hat“, sagt Christian Mardin. „In einer Phase-IIa-Studie wollen wir den Therapieansatz nun mit einer größeren Anzahl an Long-COVID-Betroffenen wissenschaftlich untersuchen. Wir möchten aufklären, welcher Zusammenhang zwischen den durch eine SARS-CoV-2-Infektion gebildeten Autoantikörpern, der eingeschränkten Durchblutung des Auges und der Gesamtdurchblutung des Organismus besteht.“

Bürgervorlesung online abrufen

Was richten Autoantikörper nach einer Coronainfektion im Körper an? Auf welche Weise kann ein Herzmedikament die COVID-Spätfolgen abmildern? Wie ist die aktuelle Studienlage zur Gabe von BC 007 und wann können Long-COVID-Betroffene mit einer Therapie rechnen? Auf diese und ähnliche Fragen geht Prof. Mardin in seiner Bürgervorlesung „Das Auge als Fenster zu Long COVID“ ein. Der Vortrag steht allen Interessierten, die die Veranstaltung am 20. Dezember 2021 nicht live mitverfolgen können, voraussichtlich ab Montag, 27. Dezember 2021, kostenlos zum Abruf oder zum Download in der Mediathek unter www.uker.de/bvl zur Verfügung.

Weitere Informationen:

Prof. Dr. Christian Mardin

09131 85-33001

recover.au(at)uk-erlangen.de